Premium- & Ehrenloge
Wiener Stadthalle, 1150 Wien
Polsterung Wand: Kohlmaier Wien
Fotos: Hertha Hurnaus
Kategorie: Kultur & Unterhaltung
Der Umbau der VIP Bereiche in der Wiener Stadthalle hatte das Ziel einer gestalterischen Aufwertung, der Schaffung einer ganzheitlichen Gestaltungslinie, als auch einer logistischen Verbesserung in der Erhaltung und Ergänzung der unterschiedlichen Bereiche und Nutzung.
Auslöser für die Umgestaltung als auch die schnelle Umsetzung war, dass Conchita Wurst 2014 den Song Contest gewann und daher dieser 2015 in der Stadthalle stattfinden sollte.
Die Ehrenloge und Premiumloge (vormals Presseloge) sind als Körper in die Halle D eingeschoben und mit einem Steinrelief des Künstlers Heinz Leinfellner verkleidet, wodurch ihnen eine markante Position im Raum gegeben wird.
Premiumloge
Im Aufenthaltsbereich der Premiumloge war vom ursprünglichen Entwurf Roland Rainers nichts mehr vorhanden. Mit der Größe von 40 m2, einer Raumhöhe von 1.80 – 2.60, keinem attraktiven oder spannenden Ausblick sowie eine in die Jahre gekommen Gestaltung, wurde sie vollkommen neu gestaltet.
Um der Enge und der geringen Höhe des Raumes entgegenzuwirken, wurde die geknickte Form der Decke beruhigt und eine Längsseite, sowie ein Teil der Decke, verspiegelt. Um auch hier einen visuellen Attraktor zu schaffen, wurde die dem Foyer zugewandte Längsseite der Wand neu gestaltet.
Hier war die Inspiration das Steinrelief von Heinz Leinfellner, das an der Innenseite gespiegelt wurde und durch die Ausführung als gepolsterte Wand zum vertikalen Möbelstück wird.
Die Sessel der Loge sind mit dem gleichen Stoff wie die Wand bespannt und verbinden gestalterisch Wand und Raum. Während die Bar und die Tische die Verbindung zu den anderen VIP Bereichen schlägt. Serie STH, Premiumlounge
Ehrenloge
Im Gegensatz zur Premiumloge war im Aufenthaltsraum der Ehrenloge noch ein Großteil der ursprünglichen Gestaltung vorhanden: Teile der Bar, die Holzverkleidung und vor allem der Gobelin „Die Welt und der Mensch“ von Herbert Böckl aus dem Jahre 1957 der 1958 im Pavillon von Karl Schwanzer auf der Weltausstellung hing.
Hier war das Augenmerk die Rückbauung zur ursprünglichen Gestaltung von Roland Rainer und die Adoptierung für die veränderten Anforderungen. Der Gobelin gibt dem Raum einen Attraktor und ersetzt den Ausblick. Er wurde renoviert und ein Beleuchtungssystem gewählt, das geeignet für museale Anforderungen ist.
Der Raum wurde von diversen, späteren Einbauten befreit. Die Bar wurde wieder herausgeschält und der Raum soweit wie möglich mit Möbel von Roland Rainer ausgestattet. Diese wurden mit Steh- und Couchtischen ergänzt, welche für die Stadthalle entworfen wurden. Serie STH
Einem Element, dem man in Räumen mit akustischen Anforderungen selten entkommt, ist der Teppich, der sich in beiden Logen bis zu den Rängen hochzieht.
Planungs- und Bauzeit: 5 Monate