Garderoben | Leopold Museum

Der bestehende Garderobenbereich im Foyer des Leopold Museum sollte 23 Jahre nach der Eröffnung eine Erneuerung erfahren.

Aufgrund der gesteigerten Besucherzahlen seit 2001 und des geänderten Bedarfs der Besucher*innen war die bestehende Kapazität nicht mehr ausreichend.

Die Anforderung bestand darin, einen neuen, großzügigen Bereich für die Garderobenkästchen zu schaffen und die Abgabegarderobe zu verkleinern.
Die neue Gliederung besteht aus drei Bereichen: Der klassischen Garderobe mit Pult, dem offenen Kästchenbereich sowie einem abgetrennten Bereich für die verbleibende Infrastruktur.
Die Neugestaltung hatte zudem die Aufgabe, den hinter der Garderobe liegenden Raum zu öffnen und das Foyer zu erweitern. Der einzige Eingriff in den Bestand – abgesehen vom Abbruch des bestehenden Pultes und der Möbel – war der Austausch der bestehenden Beleuchtung durch energieeffizientere und weit strahlende Leuchten, wie schon 2018 im restlichen Foyer.

Ergänzend kam eine indirekte Beleuchtung auf den Möbeln zum Einsatz, damit sowohl für die Besucher*innen als auch die Garderobiers eine gute Sichtbarkeit in der Benutzung möglich ist. Der neue Bereich wird durch die Möbel definiert und steht nicht in Konkurrenz zur räumlich klaren Struktur des Innenraumes, sondern bezieht sich auf die bestehenden Höhen des präsenten Unterzuges.

Die Oberfläche des Zugangs zum bestehenden Infrastrukturbereich ist ein Rauchglasspiegel, der wie auch die Möbel nach oben offen ist und den für die Besucher*innen nicht zugänglichen Bereich ausblendet. Gleichzeitig kann er als Spiegel mit Ablage genutzt werden.

Die U-förmigen hohen, fixen Kästchen beinhalten die großen Kästchen, welche auch Platz bieten für größere Rucksäcke. Die niedrigeren, mobilen Möbel in der Mitte mit den kleineren Kästchen entkräften optisch die enge Platzsituation und können bei Bedarf mit dem Stapler entfernt werden.

Die Kästchen bestehen aus dem Schichtstoff, der bereits 2018 beim Kassapult verwendet worden war. Die Eck- und Knotenelemente bestehen aus dunkler Eiche, welche im Leopold Museum beim Boden und den Möbeln von Anfang an verwendet wurde. Die lasierten Sperrholzplatten werden als neues Material ergänzt und stellen einen Kontrapunkt zum gediegenen Eichenholz dar.

Der U-förmige Garderobenbereich wird von einem Pult begrenzt, das die Materialität, Form und Beleuchtung des bestehenden Kassenpultes übernimmt. Die unterschiedliche Entstehungszeit ist nicht erkennbar und das gesamte Foyer stellt gestalterisch eine Einheit dar.

Das offen stehende Mittelelement der Garderobe ermöglicht eine effiziente Benutzung durch die Mitarbeiter*innen und schafft eine angenehme räumliche Wahrnehmung.
Um den Regenschirmen und Knirpsen einen permanenten Bereich zu geben, wurde eine bestehende Nische genutzt, um für 45 Stück ausreichenden Platz zu schaffen.

Durch den Einsatz der gleichen Materialien, inklusive dem Möbellinoleum und einer massgeschneiderten Lösung, wurde aus dem nicht so beliebten und meist auch ästhetisch nicht so ansprechenden Element, ergänzt mit der Grafik des Leopold Museums, ein schönes Stück.