Wiener Weltausstellung 1873 Revisited, Museum für angewandte Kunst Wien


© MAK/Georg Mayer

Anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums der Wiener Weltausstellung 1873 thematisiert das MAK einen kritischen Aspekt dieser internationalen Prestigeschau: Die Präsentation des Orients als orientalistisches Konstrukt des 19. Jahrhunderts.
Am Beispiel der Länder Ägypten und Japan, die nach damaligem Verständnis kulturgeografisch oft dem „Orient“ zugeordnet wurden, beleuchtet die Ausstellung unterschiedliche Facetten dieses Phänomens.


© MAK/Georg Mayer

Eines der Highlights der Ausstellung ist die Präsentation des sogenannten „Arabischen Zimmers“. Der von Schmoranz entworfene Raum war von 1883 bis 1931 dauerhaft im Österreichischen Museum für Kunst und Industrie eingerichtet und seither in seiner Gesamtheit der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.


© MAK/Georg Mayer

Als Gegenpol zum dominanten Arabischen Zimmer wird angelehnt an die klassische Warenpräsentation eine Pyramide mit verschobenen Segmenten mit dichter Bestückung japanischer Kunst positioniert.
Verbindend ist die gewählte Farbe der Pyramide und die Innenseite des Arabischen Zimmers.

Das Arabische Zimmer ist im Verhältnis zum zentralen Raum im MAK sehr präsent. Daher wurde ein Konstruktion gewählt, welche fragil an ein Bühnenbild erinnert und Durchblicke ermöglicht. Die Sichtbarkeit der horizontalen Elemente wird bei der Bespielung der Wände aufgegriffen und ermöglicht eine differenzierte Hängung.

Die lackierten Platten bilden in reduzierter Form die nicht mehr vorhandene Holzverkleidungen und Ablagen nach.
Da der Zentrale Raum im MAK niedriger ist wie das Arabische Zimmer wurde nur der Bereich der Holzverkleidung dargestellt

Das wird auch an den Skizzen von Le Corbusier sichtbar, welche er im Rahmen einer Wienreise zeichnete.
Die notwendigen Absperrungen aus Stahl sind gleichzeitig Informationsträger und ergänzen die Grafik.