Das um die Jahrhundertwende in einer Hietzinger Villengegend erbaute Haus wurde um 1930 und 1980 den jeweiligen Vorstellungen vergrößert und umgebaut. Diese Umbauten veränderten das Haus markant in seinen Proportionen und nicht immer zum Vorteil.
Die übernehmende 3.Generation wollte sowohl aus familiären als auch aus nachhaltigen Gründen das Haus bewahren und renovieren. Dennoch sollte das neue Raumprogramm die Ansprüche einer Familie mit 6 Personen und die Betreibung einer Hausarztpraxis beinhalten.
Der Wunsch war ein zeitgemäßes Wohnen kombiniert mit den erhaltenswerten Elementen der Villa. Auf Grund des Budgets und der notwendigen Komplettsanierung wurde versucht kostenintensive Umbauten zu vermieden. Bis auf eine Schiebetür zur Gartenterrasse und einen Türdurchbruch durch eine tragende Mauer wurden keinerlei statische Eingriffe vorgenommen. Die bestehenden Stiegen im Inneren wurden größtenteils belassen und die Positionen der Sanitärstränge beibehalten.
Durch die Verschiebung des Eingangstür um eine Fensterachse und der Entfernung einer nichttragenden Stiegenhauswand wird das Entree zu einem offenen, großzügigen Raum mit Licht von 4 Seiten.
Der massive Ziegelbau wurde an den thermisch schwachen Stellen ergänzt und alle Fenster durch Holz-Aluminium Fenster getauscht bis auf ein erhaltenswertes, originales Fenster. Die Fassade wurde neu verputzt und nachträglich angebrachte Verzierungen entfernt. Die durchgehenden neuen Gestaltungselemente sind Terrassen, Stiegen und eine Pergola aus pulverbeschichteten Stahl, Lärchenholz und Glas.Die Zufahrt zur Garage an der Gartenseite war so schmal, das eine Benutzung mit einem Familienauto nicht möglich war und zusätzlich wurden beide Randstreifen für die Zu- und Abfahrt benötigt.
Um die Garage verwenden zu können als auch eine Reduzierung der verbauten Flächen zu erreichen, wurde diese verkleinert und die Einfahrtsbreite vergrößert, wodurch sich die Möglichkeit zum Wenden ergab. Dieser neue Bereich wurde in Sichtbeton ausgeführt und stellt einen klarer Gegensatz zur bestehenden verputzen Fassade dar.
Die gesamte Breite des Hauses zum Garten wird ein Koch-& Essbereich mit einer großzügigen Öffnung zur Terrasse. Der Rest der Räume wird renoviert und erhalten. Auch hier ist der Boden in allen strapazierten Bereichen geschliffener Estrich und in den klassischen, erhaltenen Wohnräumen Parkett.
Im Obergeschoß wurden alle nichttragenden Wände bis auf das bestehende WC entfernt und neu angeordnet um die notwendigen Räume und einen großzügigen Freibereich in der Mitte mit der sanierten bestehenden Holztreppe als Blickachse zu schaffen.
Im Dachgeschoß wurde in die bestehende Konfiguration nicht eingegriffen, sondern nur reduziert und renoviert.